Lesetipps

Lesetipp: Sei wild, mein Kind!

Der Inhalt dieses Kinderbuchs wäre vergleichsweise schnell erzählt. Die Gründe, warum Kinder solche Bücher brauchen, indes nicht. Der irischen Schriftstellerin Olivia Hope (der Nachname scheint Programm) gelingt mit diesen 32 Seiten, was anderen Autorinnen und Autoren selbst auf hunderten von Seiten selten glückt: Ermutigung. Hier haben wir es mit ihrer schönsten Form zu tun: der Ermutigung zum Kind-Sein: „Such, wo du willst,nach deinem Platz.Seit laut und lustig,mach Rabatz!“ In geschmeidigen

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Lesetipps

Lesetipp: Frei

Der Untertitel „Erwachsen werden am Ende der Geschichte“ heißt für uns Lesende: Klüger und empathischer werden durch die Geschichte von Lea Ypi. Die autobiografische Erzählung „Frei“ der heute 43-Jährigen über ihre Kindheit und Jugend macht uns klüger, weil wir eine Ganze Menge über den einstigen Sozialismus, die Tranformationsjahre und den Lotterieaufstand Albaniens im Jahr 1997 erfahren. Empathischer, weil uns die Geschichte des Landes als Familiengeschichte zugänglich gemacht wird. Auf diese

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Lesetipps

Lesetipp: Andersdenkerinnen

Selten war das Wort „Geschichte“ in seinem buchstäblichen Sinn so stimmig wie bei dieser Lektüre. Was Anna Faroqhi in ihrer Graphic Novel gelingt, ist wahrlich vielschichtig und zugleich spielerisch bildend (also ohne belehrend zu sein!), inspirierend und kreativ. Die Autorin ist Filmemacherin und Zeichnerin und setzt sich immer wieder mit Migration und sozialer Teilhabe auseinander. Das bekommen wir bei der Lektüre der „Andersdenkerinnen“ zu spüren. Sie hat die komplexen Geschichten

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Lesetipps

Lesetipp: Ich habe ja gewusst, dass ich fliegen kann

War ich vor der Lektüre dieses Buchs ein erklärter Senta Berger Fan? Nein, denn ich kannte schlichtweg zu wenige ihrer Filme und wusste zu wenig über sie und ihr Wirken als Schauspielerin. Gelesen habe ich ihre Biografie „Ich habe ja gewusst, dass ich fliegen kann: Erinnerungen“ (erschienen 2006 bei Kiepenheuer&Witsch), weil sie mir ans Herz gelegt wurde. Und ich wurde nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil. Lernen wir zunächst ein Mädchen

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Lesetipps

Lesetipp: Der Nachtwächter

Unlängst als Taschenbuch erschienen ist Louise Erdrichs Roman „Der Nachtwächter“, der 2021 mit dem Pulitzer Prize for Fiction ausgezeichnet wurde. Dessen Handlungsrahmen bildet die Terminationspolitik, die Anfang der 50er-Jahre in den USA einsetzte und deren Ziel es war, indigene Stämme aus den einst vertraglich zugesicherten Reservaten zu vertreiben. Von dieser Zwangsassimilation betroffen war auch der Stamm der Turtle Mountain Chippewa in North Dakota, dem einst der Großvater der Autorin angehörte.

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Poetosophie

Für die Rufbereitschaft

Anlässlich eines Konzerts, das ich im Mai 2023 vor Ehrenamtlichen der TelefonSeelsorge abhielt Eben noch gelacht und alles unbeschwert und munter da stürzt das Leben ab und reißt die Hoffnung tief mit runterEin falscher Film, ein Mensch erstarrt, gelähmt ob des Geschehensteht neben sich, verlassen, ohne Trost des Wiedersehen Draußen treibt die Welt nach vorne, drinnen steht ihr EndeRufbereitschaft antwortet: „Hier komm, nimm diese Hände!“Ist still und da. Fängt auf.

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Wirkzeuge

Gefühlsskizzen

In meinem Text Brauchen wir vielleicht den Begriff “schopfen”? ging es um unsere kreative Einstellung – worin sie besteht und welchen Unterschied sie macht. Es wurde dabei auch deutlich: Am Fühlen kommen wir nicht vorbei. Dazu passend gibt es diese zwei Tricks: einen kreativen und einen pragmatischen. Denn aus meiner Arbeit mit Menschen (und auch von mir selbst 🤔) weiß ich, wie schwer es sein kann, die eigene Gefühlslage überhaupt

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Poetosophie

Vom Halt zur Haltung

(2016)

Man nennt es Halt
Ich nenn es alt
wenn man sein Tun damit erklärt
dass Tradition halt keinen Spielraum gewährt

Bleiben wir aber nicht jünger mit der Bereitschaft,

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Beim Lernen

Die Macht der Kindheit, das Machen der Kreativität

Derzeit lese ich in diesem Buch. Mal ein paar Seiten, mal ein paar Stunden. Daraus wurde das Ansinnen, Euch davon zu erzählen und eine Verbindung herzustellen zwischen unserer Kindheit und Kreativität. Diese Verbindung heißt Spielen. Bezeichenderweise sprechen wir im Deutschen gerne vom “Musik machen“, während es im Englischen “playing music” heißt. Immerhin: Wir spielen Instrumente. Spielen und Kreativität, ich wiederhole mich da gerne, wohnen in derselben Nachbarschaft. Auch in dieser

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Poetosophie

Aufgefordert werden

(2015)

Die Grenzen fließen und zerrinnen
Es grüßt die Früh im Nachtgewand
Weit draußen wars, und doch im Innen
wo meine Starrheit jäh verschwand

Im Widerspruch nun schwingt das Leben
und steigt empor in neuem Glanz
Ganz leicht scheint mir dies neue Schweben
zieht es auch mich zu diesem Tanz

In Anmut schwärm ich so entgegen

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Wirkzeuge

(Wie) Kann Sinn führen?

Vor einigen Jahren wurde ich im Zusammenhang mit einer Veranstaltung, die der Frage “(Wie) Kann Sinn führen?” nachging, für einen Workshop gebucht. Dafür entwickelte ich eine Übung, die ich seitdem regelmäßig einsetze, beispielsweise wenn ich mit den Studierenden an der Hochschule arbeite. Auch in Workshops mit Führungskräften (z. B. der IHK) habe ich sie schon angewendet. Da sie immer ziemlich gut ankommt und verblüffende Überlegungen bei den Teilnehmenden in Gang

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Poetosophie

Die Schlüsse eines Anfangs

(2019)

Was endet
wenn sich ein Blatt wendet?
Was beginnt
wenn die Schlüsse erklungen sind?
Weniger richtend, mehr schlichtend
Entschichtend belichtend
Anmut

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