Inspiriert von dem Buch Vom Mythos des Normalen – Wie unsere Gesellschaft uns krank macht und traumatisiert – Neue Wege zur Heilung von Dr. Gabor Maté
Stell dir vor, du hasst hast als Kind ein großes Leid erlebt
das ungebremst, unaufgelöst bis heute in dir bebt
Stell dir vor, du hasst hast gelernt, ein Trauma sei normal
Das Leben sei mal Weihnachtsfest und meistens halt brutal
Niemand kennt den Schmerz, der dich mal still, mal laut zersetzt
Und niemand ahnt die Scham, wenn du heut Andere verletzt
Niemand sieht die Notwehr. Alle sehen nur den Schein
des Lebens, das kein Leben ist – so panzerhaft allein
Autos, Häuser, Status, Ruhm, politische Kulisse
Mit Abschottung verzweifelt gegen subkutane Risse
Ablenkendes Rauschen und das Fühlen wie ein Laster
Mit jeder Lebensphase wirst du leerer, angepasster
Stell dir Menschen vor, die aus Respekt doch zu dir halten
Entschieden dich zu sehen, nicht dein Schreien oder Spalten
Mit eigener Geschichte, voller eigener tiefer Wunden
Erfassend jene Schritte hin zur Ruhe, zum Gesunden
Stell dir vor, da ist jemand, der kommt und helfen kann
Dir Fragen stellt und anerkennt, wie all das Leid begann
Dir sagen kann: „Hey, komm mal her, es war doch nicht dein Fehler!
Du kannst dich jetzt entspannen. Echt. Du bist gar kein Krakeeler!“
Mit Sonne auf die Eisklumpen, bis Tränen schmelzend fließen
und Wege, Perspektiven sich im neuen Licht ergießen
Jetzt stell dir vor, du gehst den Weg, und merkst: nicht mehr allein
Befreit dein Puls. Dein Innenleben. Alles. Dein.
Stell dir vor, du hast als Kind ein großes Leid erlebt
und jetzt, da sich der ausgediente Vorhang endlich hebt
erkennst du Schmerz, wenn du ihn siehst, und guckst dahinter
Im Leid wie der Genesung nunmehr Gleichgesinnter