Lesetipps

Lesetipp: Die Erfindung der Bundesrepublik

Wie gerne hätte ich dieses Buch damals im Geschichtsunterricht gelesen! „Die Erfindung der Bundesrepublik – Wie unser Grundgesetz entstand“ von Sabine Böhne-Di Leo liest sich wie ein packendes Drehbuch über eine Zeit, in der das Fundament unserer Demokratie entstand. Wobei: Es entstand nicht. Es wurde tatsächlich erfunden, es war ein (kreatives) Werk von Menschen, 65 Abgeordnete an der Zahl (4 Frauen, 61 Männer), die sich über Parteigrenzen hinweg zusammenrauften und

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Lesetipps

Lesetipp: Das unsichtbare Band

„Das unsichtbare Band“ erzählt die Geschichte der jungen Drusin Amal, die die strengen und patriarchalen Strukturen einer Religions- und Dorfgemeinschaft hinter sich lässt, um zu studieren und ein Leben in Freiheit zu finden. Wir begleiten sie auf diesem eindrucksvollen Weg, der uns Einblicke in die Welt der Drusen in den Bergen des Libanons ebenso gewährt, wie er uns teilhaben lässt an der Innenwelt einer jungen Frau, die ihrem Überlebensinstinkt folgt

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Lesetipps

Gewohnheit als Schonzeit (nicht nur, weil sich das reimt)

Ein Hinweis vorab: Der heutige Artikel mutet vielleicht so an, als sei er v. a. für Selbstständige bzw. Berufstätige geeignet. Da er im Kern aber von Vorhaben handelt, die uns am Herzen liegen, geht es letztlich um nichts Geringeres als Selbst- und Lebensführung. Also, einfach mal weiterlesen und gucken, was passiert. Seit ich denken kann, bewundere ich Menschen mit festen Tagesstrukturen. Also Menschen, die an den Tagen, an denen sie

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Texte

Gegen den Hass

Da ist es wieder, dieses Störgefühl, das mich seit geraumer Zeit begleitet.  Ganz Deutschland hasst die AfD! ✊ – Feststellungen wie diese begegnen mir zu Beginn des Jahres 2024 immer häufiger. In diesem Fall auf einer Business-Platform.  Menschen finden sich in diesen Tagen zu Demonstrationen ein, und das in einer Größenordnung, die wir uns noch vor geraumer Zeit nicht hätten vorstellen können. Wobei wir sie uns gewünscht haben.  Es war

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Lesetipps

Lesetipp: Am Meer

Pulitzer-Preisträgerin Elizabeth Strout hat nachgelegt. „Am Meer“ ist der vierte Band der sog. Amgash-Serie, in deren Mittelpunkt die Ich-Erzählerin Lucy Barton steht. Wobei sich der Roman unabhängig von seinen Vorgängern lesen lässt.Wir begleiten Lucy durch die Monate und Jahre der Pandemie. „Och nö, bitte nichts zur Pandemie!“, war mein erster Gedanke dazu. Doch die Neugier überwog. Ob es Elizabeth Strout wohl auch in diesem Buch gelungen ist, ihre präzisen, nie

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Lesetipps

Lesetipp: People Pleasing

Hand aufs Herz: Wie leicht oder schwer fällt es Dir, nein zu sagen? Vor der Lektüre dieses Buchs hätte ich gesagt: „Ich habe über die Jahre eine Menge dazugelernt und bin da mittlerweile ganz okay unterwegs.“ Aber „ganz okay“ heißt eben auch: Da ist noch Luft nach oben. Also habe ich „People Pleasing – raus aus der Harmoniefalle und weg mit dem schlechten Gewissen“ von Dr. Ulrike Bossmann eine Chance

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Wirkzeuge

Aus dem Rappel ins Museum

Als ich in dieser Woche einen Rappel bekam, entschied ich mich, ins Museum zu gehen. Dem Lehmbruck Museum in Duisburg war ich ohnehin noch einen mußevollen Besuch schuldig. Eine Stunde lang in die Energie und Welt von Kunst eintauchen. Mich auf Schönheit konzentrieren. Mich in Staunen versetzen und berühren lassen. Auf andere Gedanken kommen. Besser noch: gar nicht denken. Und die Welt die Welt sein lassen. Hat das gut getan! Ich hatte eine Kamera dabei, um

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Wirkzeuge

Was ich Euch mehr als alles andere empfehle 

Der Beginn eines Jahres eignet sich erfahrungsgemäß besonders gut – für Fragen. Wie diese hier zum Beispiel: Was mache ich aus diesem Jahr? Wir wissen es alle: Wenn wir uns eine solche Frage nicht stellen, und wenn wir sie im Laufe der Monate nicht immer wieder für uns beantworten, wird es genau andersherum kommen: Das Jahr wird irgendetwas aus uns machen. Mit ein bisschen Glück wird dabei etwas Passables herumkommen.

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Texte

Von Frieden, Demokratie und uns

Ein persönlicher Einblick anstelle eines Jahresrückblicks Ich könnte am Ende dieses Jahres einen Rückblick geben – auf das, was ich erleben durfte und bewirken konnte. Aber interessiert Euch das? Ist es von Bedeutung?  Ich habe mich entschieden, die Highlights meines Jahres hintenanzustellen. Stattdessen möchte ich mich dem zuwenden, was womöglich auch Euch umtreibt. Sorgt Ihr Euch auch um unseren Frieden und unsere Demokratie?Fragt auch Ihr Euch, was Ihr tun könnt,

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Wirkzeuge

Gewaltfrei kommunizieren

Als ich unlängst mit Studierenden gearbeitet habe, haben wir auch eine Weile über die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) nach Marshall B. Rosenberg gesprochen. Einer der jungen Menschen sagte dann das, was auch ich mich immer wieder frage: Warum lernen wir das nicht in der Schule? Gewaltfrei, also konstruktiv zu kommunizieren, ist einerseits verblüffend einfach und andererseits – v. a. am Anfang – erstaunlich schwer. Warum? Weil wir es alle gewohnt sind,

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Beim Lernen

Sokrates, der Dalai Lama und wir

Die zurückliegenden Wochen habe ich u. a. damit verbracht, mich in Wolfram Eilenbergers 363-seitigem „Feuer der Freiheit“ den Biografien und Werken von Simone de Beauvoir, Hannah Arendt, Simone Weil und Ayn Rand zu widmen. Das hat mich zeitweise inspiriert (wegen der Stärke dieser Frauen), zeitweise irritiert (wegen manch Lebensweise und Überzeugung) und ganz gewiss gefordert. Letzteres nicht nur wegen der anspruchsvollen Inhalte und des Schreib-Niveaus, auf dem sich Eilenberger bewegt.

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Lesetipps

Lesetipp: Stories

Wir suchen uns nicht aus, was uns gefällt. So jedenfalls erging es mir mit „Stories“ – den Kurzgeschichten aus der Feder von Joy Williams. Die 79-Jährige gilt in den USA schon seit Jahrzehnten als viel beachtete und sehr geschätzte Autorin – gar als „die strahlend düstere Großmeisterin der Kurzgeschichte“, wenn es nach Lauren Groff geht. Warum ihr erst in diesem Jahr auch hierzulande Beachtung zuteil wurde, ist einigermaßen rätselhaft. Und

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Texte

Innere Aufträge, meistens leise

Von einer Kreativität, die reagiert, und einer, die initiiert Vor ein paar Tagen habe ich beim Ausmisten einen Blick in meinen Songwriting-Karton geworfen. Schon eindrucksvoll, wie viele Ideen über die Jahre zusammengekommen sind – wobei die Kiste um einiges größer wäre, wenn ich nicht vor geraumer Zeit dazu übergegangen wäre, meine Songideen digital zu erfassen*. Was mich aber noch mehr beeindruckt hat als die Fülle der Notizen, ist die Selbstverständlichkeit,

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Beim Lernen

Mit Fühlen mitfühlen

Trost und Mitgefühl in einer unübersichtlichen Zeit „Was tröstet uns?“ hieß die Veranstaltung, die ich unlängst in der Buchhandlung Scheuermann in Duisburg moderieren durfte. Mit der Expertin Rosemarie Schettler, die viele Jahre hauptamtlich für die TelefonSeelsorge gearbeitet hat, haben wir uns darüber ausgetauscht, Als Aspekte und Quellen des Trosts haben wir mehr zusammengetragen als ich hier zusammenfassen kann. Sehr wohl auflisten möchte ich aber drei Bücher, die uns als besonders

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Beim Lernen

Nicht Reviere markieren, sondern Zitate

Aus meiner Schatzkiste ein paar Zitate über Kreativität Gehört Ihr zu den Menschen, die Bücher möglichst unversehrt aufbewahren, oder macht Ihr Bücher zu Lernwerken? Wir müssen aber auch gar kein Entweder-Oder daraus machen. Selbst ich würde mich je nach Buch mal zu den Einen, mal zu den Anderen zählen. Worauf ich mit dieser Frage allerdings hinauswill, ist eine gewisse Ermutigung, manch (Sach-)Buch als Schulheft zu behandeln. Früher habe ich mich

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Texte

Ping Vertrauen Pong

Elisabeth von der Buchhandlung Scheuermann (die in dieser Ankedote tatsächlich eine zentrale Rolle spielen wird) und ich gehen in einer gemeinsamen Mittagspause in den nahegelegenen Museumspark. Auf ein Tischtennis-Match. Wir erleben unbeschwerte Minuten mit Spätsommersonne und leichter Brise, als sich uns zwei Jungs im Teenageralter nähern. Ob wir einen Ersatz-Schläger hätten, den wir ihnen ausleihen könnten. Wir müssen passen. Woraufhin die beiden nicht etwa davonstiefeln. Sie setzen sich auf die

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Poetosophie

Stell dir vor

Inspiriert von dem Buch Vom Mythos des Normalen – Wie unsere Gesellschaft uns krank macht und traumatisiert – Neue Wege zur Heilung von Dr. Gabor Maté Stell dir vor, du hasst hast als Kind ein großes Leid erlebtdas ungebremst, unaufgelöst bis heute in dir bebtStell dir vor, du hasst hast gelernt, ein Trauma sei normalDas Leben sei mal Weihnachtsfest und meistens halt brutalNiemand kennt den Schmerz, der dich mal still,

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Beim Lernen

Ungefilterte Einblicke: Kreativität und Kaffee

Das Selbstbild einer KreAtivschaFFEndEn Zu meinem großen Erstaunen wurde ich über viele Jahre für eine Teetrinkerin gehalten. Das heißt, dass Menschen immer wieder ziemlich überrascht waren, wenn sie erfuhren, dass ich mir nicht sonderlich viel aus Tee machte, sondern leidenschaftliche Kaffeetrinkerin war. Und das war ich. Dass ich es nicht mehr bin, davon handelt die heutige Kreativtum-Ausgabe. Und um es gleich vorwegzunehmen: Das hier wird weder ein Kaffee-Bashing noch ist

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Lesetipps

Lesetipp: Vom Mythos des Normalen

Welch wertvolle Lektüre! In Rezensionen zu diesem Buch ist andernorts von Entdeckungsreise, Untersuchung, Rezept, Manifest, intelligenter Thriller, episch, essenziell, inspirierend, bedeutend oder fesselnd die Rede, und jede dieser Zuschreibungen würde ich unterschreiben. Ergänzen möchte ich sie um die Feststellung, dass Dr. Gabor Maté in „Vom Mythos des Normalen – Wie unsere Gesellschaft uns krank macht und traumatisiert – Neue Wege zur Heilung“ das erstaunliche Kunststück gelingt, ernüchternde, wachrüttelnde Beobachtungen in

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Texte

Das Spiel und die Kreativität

Das Spiel der Kinder zeigt uns, dass wir kreativ auf die Welt kommen Ich hatte das große Glück, mit einer Mutter aufzuwachsen, die mir von klein auf das Gefühl gab, ein vollwertiger Mensch zu sein. Es ging in meiner Kindheit nicht nur um das, was ich zu lernen hatte. Es ging immer auch um das, was mich an eigenen Vorstellungen umtrieb. Meine Mutter bewies großes Talent darin, ein Gleichgewicht zwischen

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Lesetipps

Lesetipp: Wie kommt das Glück in den Kopf? Gehirnforschung für Kinder

Wenn in diesem Buch von „Glück“ die Rede ist, sind kleine, tiefe Momente der Zufriedenheit gemeint, die uns lebendig sein lassen und unsere Augen zum Strahlen bringen. „Wie kommt das Glück in den Kopf?“ von der Bildungsjournalistin Inge Michels und Dr. Gerald Hüther besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil erzählt die kindertaugliche Geschichte der Grundschulkinder Felix und Feline, die der Frage nachgehen, was Glück bedeutet. Bei ihren Entdeckungen stoßen

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Wirkzeuge

Die kreative So-What-Einstellung

Im Rahmen künstlerischer Interventionen habe ich schon mehrfach mit Dirk Dobiéy zusammengearbeitet, der u. a. das Beratungsnetzwerk Age of Artists gegründet hat. Beispielsweise habe ich mit ihm ein Seminar für Mitarbeitende von Johnson & Johnson in Prag oder für Führungskräfte der MHP Management- und IT-Beratung in Berlin durchgeführt. Dirk ist auch Co-Autor des Buchs Creative Company, über das ich vor geraumer Zeit eine Besprechung geschrieben habe (dazu ☛ hier entlang).

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Lesetipps

Lesetipp: Spät lieben gelernt

Häufig lebt eine Lektüre ja davon, dass wir erst am Schluss erfahren, wie die Sache ausgeht. In Erica Fischers Lebensgeschichte „Spät lieben gelernt“ verhält sich die Sache anders: Zu wissen, dass am Ende (ihres Lebens) die Liebe steht, trägt uns durch die Kapitel und macht das Buch, nun ja, erträglicher. Erträglicher nicht etwa, weil es schlecht geschrieben wäre – das ist es mit seinen präzisen, ganz und gar unverschnörkelten und

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Lesetipps

Lesetipp: Sei wild, mein Kind!

Der Inhalt dieses Kinderbuchs wäre vergleichsweise schnell erzählt. Die Gründe, warum Kinder solche Bücher brauchen, indes nicht. Der irischen Schriftstellerin Olivia Hope (der Nachname scheint Programm) gelingt mit diesen 32 Seiten, was anderen Autorinnen und Autoren selbst auf hunderten von Seiten selten glückt: Ermutigung. Hier haben wir es mit ihrer schönsten Form zu tun: der Ermutigung zum Kind-Sein: „Such, wo du willst,nach deinem Platz.Seit laut und lustig,mach Rabatz!“ In geschmeidigen

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Beim Lernen

Wie aus einem Ohrwurm eine Ohrtaube wurde

Ich bin da so einer Sache auf der Spur Vergangenen Sommer war es. Da fiel mir vom Balkon aus zum ersten Mal das rhythmische Gurren einer Taube auf. Es mutete so beständig musikalisch an, dass ich schon bald sicher war, es mit einer talentierten, wenn nicht sogar hochbegabten Taube zu tun zu haben. Im Laufe der Wochen stellte ich fest, dass es nicht nur diese eine Taube war, sondern viele.

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Poetosophie

Vom Zuhören und der Zugehörigkeit

Ende März 2023 durfte ich in der Buchhandlung Scheuermann in Duisburg eine Veranstaltung über Vordenkerinnen moderieren. Zu Gast waren die Professorinnen Betti Hartmann (Physikerin) und Carla Schriever (Philosophin), mit denen ich über ihr Buch Vordenkerinnen – Physikerinnen und Philosophinnen durch die Jahrhunderte sprach.

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Lesetipps

Lesetipp: Frei

Der Untertitel „Erwachsen werden am Ende der Geschichte“ heißt für uns Lesende: Klüger und empathischer werden durch die Geschichte von Lea Ypi. Die autobiografische Erzählung „Frei“ der heute 43-Jährigen über ihre Kindheit und Jugend macht uns klüger, weil wir eine Ganze Menge über den einstigen Sozialismus, die Tranformationsjahre und den Lotterieaufstand Albaniens im Jahr 1997 erfahren. Empathischer, weil uns die Geschichte des Landes als Familiengeschichte zugänglich gemacht wird. Auf diese

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Texte

Eine Nachbarin, eine Freundin

Ein Telefonat, das nachwirken wird. Seit wir Teenager waren, kennen J. und ich einander schon. Wir kennen einander länger als nicht. Noch so eine Sache, die nicht absehbar war: Dass nicht ich in den USA landen würde, sondern sie. Beides wegen der Liebe. Manchmal ist das Leben so, dass ein Lieben zu einem Geblieben wird, und nicht wir entscheiden. Unterschiedliche Zeitzonen, immer noch die freundschaftlich geteilte Herzregion.J. erzählt von einer

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Lesetipps

Lesetipp: Andersdenkerinnen

Selten war das Wort „Geschichte“ in seinem buchstäblichen Sinn so stimmig wie bei dieser Lektüre. Was Anna Faroqhi in ihrer Graphic Novel gelingt, ist wahrlich vielschichtig und zugleich spielerisch bildend (also ohne belehrend zu sein!), inspirierend und kreativ. Die Autorin ist Filmemacherin und Zeichnerin und setzt sich immer wieder mit Migration und sozialer Teilhabe auseinander. Das bekommen wir bei der Lektüre der „Andersdenkerinnen“ zu spüren. Sie hat die komplexen Geschichten

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